“Politiker will das hier durchpeitschen”
Bürgerinitiative reagiert auf Bürgermeister-Äußerungen
GROSSENHEIDORN (tau). Die Bürgerinitiative Klosterstraße hat erneut einen offenen Brief verfasst, in dem sie die jüngsten Äußerungen des Bürgermeisters zum geplanten Ausbau der Klosterstraße kritisiert. “Die Kommentare unseres politischen Hauptverwaltungsbeamten in den lokalen Zeitungen lassen uns immer mehr befürchten, dass auch eine um 200.000 Euro oder mehr erhöhte Ausbauvariante von ihm durchgepeitscht werden soll”, so die Autoren. Sie sprechen von einer erschlichenen Entscheidung durch die politischen Gremien, die aufgrund falscher Informationen zustande gekommen sei. Aus Sicht der Bürgerinitiative sei nachgewiesen worden, dass Aufrisse in der von der Bauverwaltung dramatisierten Form gar nicht nötig seien und die kaputten Kanäle überwiegend im Anhängsel der Klosterstraße liegen würden. Der Vorwurf des Bürgermeisters, der Großenheidorner Ortsrat sorge mit seinen Anträgen nur für Mehrarbeit auf Seiten der Verwaltung, wird von der Bürgerinitiative daher scharf zurückgewiesen. Es sei vielmehr die politische Aufgabe des Ortsrates, bei der Stadt nachzufragen und Klarheit einzufordern. Dafür sei es notwendig, dass der Bürgervertretung auch alle Informationen etwa zu Grundstücksgeschäften im Bereich der Klosterstraße mitgeteilt würden, so die Autoren.
Nur allein auf die Vorträge der Verwaltung zu vertrauen, sei naiv. Das haben die Anlieger der Klosterstraße schmerzlich feststellen müssen. Statt ihre Wünsche aufzunehmen, würden nun Dinge umgesetzt, die niemand wolle. “Niemand will eine Spielstraße, niemand will gepflasterte Beete und Bäumchen, niemand Bodenschweller. Niemand will eingeschränkte Parkmöglichkeiten, niemand will falsch gesperrte Schenkel, die von allen seit Jahrzehnten genutzt und gebraucht werden”, so die Bürgerinitiative in ihrem Schreiben. Die Anlieger wollen weiterhin Druck machen. Sie wissen, dass ihnen rechtliche Mittel erst nach dem aus ihrer Sicht überteuerten Ausbau der Straße zur Verfügung stehen. Die Initiative appelliert daher an den Bürgermeister, sich vor der Auftragsvergabe mit den Betroffenen an einen Tisch zu setzen und die Sachlage zu erörtern. Mehr Informationen rund um den Ausbau der Klosterstraße hat die Initiative im Internet unter www.die-klosterstrasse.de zusammengestellt.
vom 05.11.2016