Großenheidorn. Der Ausbau der Klosterstraße in Großenheidorn sorgt weiter für negative Schlagzeilen: Die Stadtverwaltung hat der Baufirma nach Querelen die Kündigung ausgesprochen. Nun ist fraglich, wann eine andere Firma die Arbeiten übernehmen kann – und ob damit auch die Kosten in die Höhe gehen. „Die Arbeiten waren deutlich in Verzug, wofür es mehrere Gründe gab“, sagte der Kontaktbeamte Hendrik Flohr am Mittwoch im Ortsrat. Dazu zählt die Verwaltung unter anderem, dass die Firma die Straße in mehrere Abschnitte aufgeteilt hat, die dann nach und nach komplett saniert wurden. „Das bedeutet, dass immer alle notwendigen Geräte und das Material vor Ort sein müssen“, sagte Flohr. Dazu kam ein Streit ums Geld. Die Stadt kürzte Zwischenrechnungen, weil sie der Auffassung war, dass noch nicht alle aufgeführten Leistungen erbracht worden waren.
Am 9. August stellte die Firma daraufhin die Arbeit ein. „Wir sind dann mit ihr nicht mehr auf einen Nenner gekommen.“ Geprüft wird noch, in welchem Verfahren jetzt eine andere Firma gesucht werden muss. Die Verwaltung hofft aber, dass es so schnell wie möglich weitergehen kann. „Wir können nicht sagen, ob der Haushaltsansatz reichen wird, aber die bisher abgerechneten Bereiche sind im Rahmen der Kalkulation“, betonte Flohr. Steigende Kosten müssten aber auch nicht automatisch höhere Beiträge der Anlieger nach sich ziehen. Die Vorplanungen seien wie üblich gewesen. Die Stadt habe sich von Externen bestätigen lassen, dass der Ausführungsplan den Anforderungen entsprach. Die Anwohner bezweifeln aber, dass die Firma ordentliche Grundlagen für ihre Arbeit bekommen hat. „Wir lassen auf sie nichts kommen. Man kann die Firma auch nicht ständig wild für Suchschachtungen durch die Gegend jagen“, sagte Heinz Herbert Kauke von der Bürgerinitiative, die sich auch regelmäßig schlecht informiert sieht. Der Untergrund hatte an vielen Stellen Überraschungen offenbart, neben weiteren Unzulänglichkeiten bei der Planung, die die Initiative der Stadt vorwirft. Simon Schlüter aus der Bauverwaltung betonte aber, in der Ausschreibung sei darauf hingewiesen worden, dass das Bauprojekt sehr komplex sei. „Eine Firma, die ein Angebot abgeben will, muss sich das dann vor Ort auch ansehen.“ Es gebe beim Bau ohne Zweifel besondere technische Herausforderungen, die heute aber mit den entsprechenden Verfahren lösbar seien. Manfred Wenzel (CDU) plädierte dafür, mit der bisherigen Baufirma noch einmal eine Verständigung zu versuchen, um möglichst bald wieder bauen zu können.
Die neuerlichen Verzögerungen wollte die CDU dazu nutzen, noch einmal Korrekturen in der Planung vorzunehmen, etwa die Parkplätze an der Kirche in schräger Anordnung zu lassen. Doch davor warnte Flohr ebenso wie Ortsbürgermeister Martin Ehlerding (SPD), der sagte: „Es ist entschieden.“ n Durch ein Missverständnis in der Verwaltung ist an der Funkenburg jetzt ein anderer Abschnitt des Fußwegs zuerst saniert worden als eigentlich besprochen. Nun wird geklärt, wie die nächsten Schritte sein werden. n Ein Antrag von SPD und Grünen, die Wertstoffinsel von der Brahmsstraße zum Beispiel zum NettoMarkt zu verlegen, fand wegen der Abwesenheit des SPD-Politikers Björn Bonnet keine Mehrheit. Zuvor wurden auch Zweifel laut, dass die Anlieger am bisherigen Standort sich wirklich mehrheitlich gestört fühlen. n Akzeptiert wurde der Entwurf für eine Rampe, mit der künftig auch Rollstuhlfahrer die Mehrzweckhalle erreichen können. Die Anordnung der Behindertenparkplätze wurde der Trägergemeinschaft überlassen, die noch tagt.
Verwaltung informiert im Ortsrat Großenheidorn über die Querelen / Wann der Ausbau weitergeht und ob er mehr kosten wird, steht noch nicht fest.
Von Sven Sokoll – Leine Zeitung