“Neue Straße entsteht 
auf alten Kanälen”

Klosterstraße: Bürgerinitiative kritisiert Ausbaupläne

GROS­SEN­HEI­DORN. Die Sa­nie­rung der Klos­ter­straße in Großen­hei­dorn soll im Mai die­ses Jah­res nach Plä­nen be­gin­nen, mit de­nen die An­lie­ger nicht ein­ver­stan­den sind. Zwar hat es im Vor­feld ein Be­tei­li­gungs­ver­fah­ren ge­ge­ben, wich­tige Fak­ten hät­ten sich aber erst nach in­ten­si­ver Re­cher­che der An­lie­ger her­aus­ge­stellt, so die bei­den Spre­cher der Bür­ger­in­itia­ti­ve, Heinz Her­bert Kauke und Hans-Hein­rich Wil­le. Sie sind sich si­cher, dass mit Kennt­nis der De­tails die Ent­schei­dung der Rats­po­li­ti­ker an­ders aus­ge­fal­len wäre. Es hätte mehr Zeit ge­ben müs­sen, um einen trag­fähi­gen Kom­pro­miss zwi­schen Stadt und An­lie­gern zu fin­den, sa­gen die bei­den Spre­cher. Der jetzt vor­lie­gende Aus­bau­plan stelle hin­ge­gen nie­man­den zu­frie­den.

Im Kern geht es dar­um, wie die Stadt den Kom­plet­t­aus­bau den Ent­schei­dungs­trä­gern ver­kauft ha­be. Kanäle und Straßeno­ber­flächen seien ma­rode und es des­halb sinn­voll, eine kom­plette Er­neue­rung vor­zu­neh­men, hieß es. “Schaut man aber ge­nauer hin, so baut die Stadt in Wirk­lich­keit eine neue Straße auf al­ten Kanälen”, so Kauke und Wil­le. Denn erst nach Rück­fra­gen habe sich her­aus­ge­stellt, dass nur ein Ka­nal – und zwar un­ter­halb des Straßen­schen­kels, der an der Kir­che vor­bei zur Schule führt – drin­gend sa­niert wer­den muss. Aus Sicht der An­lie­ger rei­che es da­her aus, le­dig­lich die­sen einen Sei­ten­arm der Klos­ter­straße, der auch den öf­fent­li­chen Denk­mal­platz mit ein­sch­ließt, zu er­neu­ern. Statt­des­sen wolle die Ver­wal­tung aber die Ge­le­gen­heit nut­zen, gleich die ganze Straße in ei­nem Rutsch um­zu­ge­stal­ten, was die An­lie­ger dann auch ent­spre­chend be­zah­len müs­sen. Al­ler­dings wer­den die Ei­gentü­mer der Grund­stü­cke am Rande des sa­nie­rungs­be­dürf­ti­gen Straßen­schen­kels – also haupt­säch­lich Stadt und Kir­che – nicht zur Kasse ge­be­ten. Die Bür­ger­in­itia­tive weist dar­auf hin, dass es be­reits 1986 einen Aus­bau der Klos­ter­straße mit zah­lungs­pflich­ti­gen Bei­trags­flächen von knapp 40.000 Qua­drat­me­tern ge­ge­ben ha­be. Der Kom­plet­t­aus­bau 2016 solle nun aber von le­dig­lich 25.000 Qua­drat­me­tern Grund­stücks­fläche ge­tra­gen wer­den, was enorme Kos­ten für ein­zelne An­lie­ger be­deu­tet. Die Stadt be­grün­det diese Re­du­zie­rung mit ei­nem Ge­richts­ur­teil. Der Rich­ter­spruch lässt aus Sicht der Ver­wal­tung eine neue Be­wer­tung von Stich­straßen bei der Fest­set­zung von Bei­trä­gen zu. Schule und Kir­che müss­ten da­her nicht zur Fi­nan­zie­rung her­an­ge­zo­gen wer­den. Für die An­lie­ger ein Un­ding. Sie for­dern eine Tren­nung in Ab­schnit­te. Der ü­ber­wie­gende Teil der Straße könne aus Sicht der An­lie­ger so blei­ben. Sie wür­den sich an den wirk­lich nöti­gen Re­pa­ra­tu­ren auch be­tei­li­gen. Eine kom­plette Um­ge­stal­tung des Straßen­raums mit der Schaf­fung von Park­plät­zen, dem Ein­bau von An­ram­pun­gen, Einen­gun­gen und neuen Baum­stand­orten so­wie die Sper­rung ein­zel­ner Straßen­schen­kel sei aber klar an de­ren Vor­stel­lun­gen und Be­dürf­nis­sen vor­bei, so die Spre­cher der Bür­ger­in­itia­tive (ww­w.­die-klos­ter­stras­se.­de).