Überraschende Antragsflut im Ortsrat

CDU Fraktion verärgert die Kollegen mit Tischvorlagen / Anwälte beraten zur Klosterstraße Anfang März

GROS­SEN­HEI­DORN (tau). Mit ü­ber­ra­schen­den An­trä­gen hat die CDU-Frak­tion im Orts­rat am Don­ners­tag­abend für Miss­s­tim­mung bei den Kol­le­gen ge­sorgt. Orts­rats­frau Bir­git Ma­res von den Grü­nen sprach im Nach­hin­ein von schlech­tem Stil, der die ver­trau­ens­volle Zu­sam­men­ar­beit ge­fähr­de. Was war pas­siert? Noch vor dem Ein­stieg in die Ta­ges­ord­nung be­rich­tete Orts­bür­ger­meis­ter Man­fred Wen­zel (C­DU) un­ter Mit­tei­lun­gen ü­ber eine Ge­sprächs­runde mit den Amts­kol­le­gen, bei der es um einen Fahr­plan für die Ein­rich­tung von Ganz­tags­grund­schu­len ging. Großen­hei­dorn sei bei die­ser Pla­nung in ei­nem so­ge­nann­ten Korb 2 ge­lan­det, was be­deu­tet, dass die Schule später als an­dere einen Ganz­tags­be­trieb er­hal­ten wür­de. Die Rei­hen­folge will die CDU-Frak­tion kor­ri­gie­ren und brachte den ers­ten An­trag ein. Das tru­gen die Kol­le­gen von SPD und Grü­nen nach kur­zer Be­ra­tung mit. Al­ler­dings wun­derte sich Bir­git Ma­res ü­ber den Mei­nungs­um­schwung bei der CDU, die nach ih­rer Er­in­ne­rung bis­lang der Auf­fas­sung war, das Großen­hei­dorn mit der ak­tu­el­len Kon­stel­la­tion Grund­schule und Rand­stun­den­be­treu­ung gut auf­ge­stellt sei.

Der zweite ü­ber­ra­schende An­trag folgte beim Sach­stands­be­richt des Orts­bür­ger­meis­ters zur ge­plan­ten Na­tur­schutz­ver­ord­nung der Re­gion. Die CDU-Frak­tion ver­suchte da­bei er­neut, einen ei­ge­nen An­trag mit For­de­run­gen an die Re­gion ein­zu­brin­gen, den sie be­reits im April ver­gan­ge­nen Jah­res auf ei­ner ge­mein­sa­men Sit­zung der Orts­räte Stein­hu­de, Großen­hei­dorn und Klein Hei­dorn stell­te, da­mals aber vor der Ab­stim­mung wie­der zurück­zog. Bei die­sem Vor­stoß mach­ten die Kol­le­gen von SPD und Grü­nen dann nicht mehr mit und stimm­ten mit nein. SPD-Spre­cher Mar­tin Eh­ler­ding ver­wies auf die ge­mein­same Stel­lung­nahme von Stadt und Po­li­tik und kri­ti­sierte das Vor­ge­hen der CDU. Üb­lich sei es, An­träge we­nigs­tens einen Tag vor­her mit­zu­tei­len, da­mit man sich auch eine Mei­nung bil­den kön­ne, so Eh­ler­ding. Da die CDU selbst nicht mehr ü­ber eine ei­gene Mehr­heit im Orts­rat ver­fügt, fiel der An­trag bei drei ja und drei nein Stim­men durch. Die letzte Ein­gabe brachte die CDU beim Thema Klos­ter­straße ein. Viele Fra­gen seien im­mer noch nicht ge­klärt und der Be­richt der Ver­wal­tung un­be­frie­di­gend, so die Be­grün­dung. In dem An­trag, der wie­derum die Zu­stim­mung al­ler Orts­rats­mit­glie­der fand, wird vor­ge­schla­gen, zunächst nur die Fläche um den Denk­mal­platz zu er­neu­ern und die Sa­nie­rung der kom­plet­ten Klos­ter­straße aus­zu­klam­mern. Be­reits ver­ab­re­det ist ein Ge­spräch der An­wäl­te, bei der die strit­ti­gen bei­trags­recht­li­chen Fra­gen zwi­schen Stadt und An­lie­gern erör­tert wer­den sol­len. 

vom 20.02.2016